Juni 24

Was ist eine Vermögensverwaltung?

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Was ist eine Vermögensverwaltung?

Der Unterschied zwischen einer Beratung und der Verwaltung von Geld besteht darin, dass bei der Vermögensverwaltung die Handlungsvollmacht des Geldes komplett an die ausgewählte Verwaltung oder Bank übergeht. Bei der Beratung stehen lediglich Produkte zum Kauf zur Disposition, die Entscheidung aber trifft der Kunde. Somit kann die Bank oder der Vermögensverwalter im Rahmen des vereinbarten und unterschriebenen Vertrags, Transaktionen selbst tätigen und braucht keine Einverständniserklärung des Kunden für seine Handlungen.

Honorar Fee bei der Vermögensverwaltung

Dafür verlangt der Vermögensverwalter dementsprechend eine jährliche Honorarpauschale (Honorar Fee), die abhängig vom Gesamtvolumen des angelegten Betrages ist. Diese variiert stark nach Gesamtvolumen, fängt aber grob mit 1%-1,5% bei kleineren Beträgen an. Meistens beginnt eine professionelle Vermögensverwaltung ab 100.000€ aufwärts. Es gibt natürlich nach oben keine Grenzen. Beispielsweise gibt es renommierte Privatbanken, die im Private Wealth Management bestimmte Kunden erst ab 1 Mio. € und höher individuell betreuen. Bei solchen Beträgen sinkt natürlich auch die Honorarpauschale auf deutlich unter 1% p.a. Bei höheren Beträgen ab 5 Mio. € beträgt die Honorar Fee in der Regel deutlich unter 0,5% p.a.

Performance Fee bei der Vermögensverwaltung

Zusätzlich kann der Vermögensverwalter eine performanceabhängige Vergütung (Performance Fee) verlangen. Diese greift entweder bei erreichen einer gewissen Schwelle oder sobald das Depot im Plus steht. Ein plastisches Beispiel: Ein Vermögensverwalter hat ein Performance Fee von 7,5% ab erreichen der Schwelle von +5% Depotzuwachs ausgemacht. Das Depot steht zum Stichtag mit 10% im Plus. Ergo fallen auf die 5% (Differenz 10%-5%) die 7,5% Performance Fee an. Dies ergibt eine zusätzliche Gebühr von 0,375% für den Kunden.

Worin besteht der Unterschied?

Es gibt jedoch gravierende Unterschiede bei der Vermögensverwaltung. Einerseits gibt es von der Bankenseite eine Sparte der Vermögensverwaltung (abhängige Vermögensverwaltung) und andererseits Vermögensverwaltungen, die unabhängig agieren können.

Die Vermögensverwaltungsabteilung einer Bank ist meistens starr und handelt recht statisch. Im Rahmen des Verwaltungsmandats werden die Depots mit klassischen Fonds, Anleihen etc. bestückt, welche meistens sehr kostenintensiv sind. Sparkassen werden vornehmlich Deka und die Volksbanken Union Investment Produkte in das Programm mitaufnehmen. Diese sind die jeweiligen Tochterunternehmen der oben genannten Banken und mit einer Vielzahl an Anlageprodukten ausgestattet. Zudem werden Transaktionskosten für getätigte Orders und eine Honorarpauschale (Verwaltungsgebühr), die jährlich zu zahlen ist, separat, oder on top in Rechnung gestellt. Ergo summieren sich die Gesamtkosten für das Verwaltungsmandat oft auf bis zu 4% von der Gesamtanlagesumme. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen und individuelle Mandate mit einer Selektion aus Aktien, Fonds, Zertifikaten, Anleihen etc, die relativ frei und unabhängig agieren können. Leider sind diese deutlich in der Minderheit. Weiterhin besteht ein festes Konstrukt an der Produktpalette und die Vermögensverwaltung kann nicht frei nach Gusto agieren.

Bei den unabhängigen Vermögensverwaltungen gibt es verschiedene Modelle und Varianten. Viele agieren ohne Produkte und kaufen Aktien und Anleihen direkt ins Depot der Kunden. Hierbei entstehen lediglich Transaktionskosten. Andererseits sind unabhängige Vermögensverwaltungen nicht gebunden, bei der Auswahl von Produkten auf bestimmte Anbieter zu achten. Somit ergibt sich ein weitaus größeres Spektrum an Anlagemöglichkeiten, was im Sinne des Kunden sein sollte. Die Kosten sind meist geringer als bei einem bankenabhängigen Verwaltungsmandat.

Fazit

Eine Vermögensverwaltung lohnt sich tendenziell ab 100.000€ aufwärts, um sein Geld in professionelle Hände zu geben und dort verwalten zu lassen. Hierbei sollte man auf die Unabhängigkeit des Anbieters achten. Ihre persönliche Wünsche und Ziele sollten mit der Anlagepolitik einhergehen und es soll Ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt werden. Eine Vermögensverwaltung ist sinnvoll, wenn das entsprechende Geld vorhanden ist, insbesondere aus dem Grund, um sich vor seinen eigenen Fehlern zu schützen. Die meisten Entscheidungen, die Sie als Individuum treffen, werden auf emotionaler Basis getroffen. Hier liegt der große Vorteil einer Vermögensverwaltung, die meistens die Expertise und  das Know-How hat, rein rational abzuwägen und somit oftmals fatale Entscheidungen bei der Anlagepolitik ausschließt. Andererseits kommen immer mehr digitale Vermögensverwalter (Robo Advisor) auf den Markt, welche beginnen mit standardisierten algorithmischen Systemen das Geld unabhängig von Personen zu steuern.

Digitale Vermögensverwalter können ja auch als Grundlage für den Anfang dienen:

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  1. Wer durch seine eigenen Entscheidungen (Aktien/Fondssparer) zu Vermögen gelangt ist, braucht keine Vermögensverwaltung. Das kann man sich „sparen“, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer gelernt hat, Vemögen zu bilden, der ist auch im Stande, Vermögen zu erhalten.

    1. Da stimme ich dir nicht vollumfänglich zu. Ich kenne einige Unternehmer, die durch Fleiß und Selbstständigkeit zu Erfolg gekommen sind, aber beim Thema Geldanlage total versagen. Hier ist zu differenzieren. Das diese einen besseren und wirtschaftlicheren Umgang mit Geld und dem Verständnis dafür haben stimme ich dir voll zu. Ich komme aus der Finanzbranche und sehe leider oftmals das Elend 🙁

  2. Ich sehe das ehrlich gesagt wie ilkonto. Warum sollte man, nachdem man den Weg von 10.000 auf 100.000 alleine gegangen ist plötzlich auf eine Vermögensverwaltung umschwenken? In der Regel eignet sich der erfolgreiche Anleger doch Wissen und Techniken an mit denen er die 100.000+ genauso wie die 10.000 verwalten kann.

    Natürlich war das nicht die Ausgangsthematik des Artikels, darin ging es vielmehr um die Trennschärfe Vermögensberatung/Verwaltung und da stimme ich zu: eine unabhängige und transparente Vermögensverwaltung empfinde ich auch als wesentlich wertvoller als eine „inzestuöse“ Vermögensberatung.

    Oftmals bündeln Vermögensverwalter ihre Strategie(n) früher oder später in einen Fonds.

    1. Viel sind durch Unternehmertum zu Geld gekommen und haben aber keine Zeit, sich um Ihre Finanzen zu kümmern, da Sie so eingespannt sind in Ihre Firma. Da finde ich eine vertrauensvolle Person als Sparringpartner für seine Finanzen nicht schlecht. Hat man die Zeit, kann man sich selbst helfen, aber als blutiger Anfänger an die Börse mit großen Beträgen ist eher kontraproduktiv, oder?

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