Februar 27

Digitale Vermögensverwaltung und Robo Advisor im Test und Vergleich!

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Digitale Vermögensverwaltung und Robo Advisor im Test und Vergleich!

Das Wachsen einer neuen Branche Robo Advisor

Digitale Vermögensverwaltung: Durch die künstliche Intelligenz in der Finanztechnologie (Fintechs) abgekürzt, entsteht eine neue Branche, welche erst am Anfang Ihrer erfolgreichen Entwicklung steht. Die Digitalisierung schreitet überall voran. Im Finanzbereich sind die sogenannten Robo Advisor auf dem Vormarsch. Der Oberbegriff dafür ist FinTech und bedeutet auf Neudeutsch „Financial Technology“. Die Robo Advisor sollen eine neue Zukunft in der Geldanlage einleiten. Junge Leute wie ich und die noch jüngeren sind affin gegenüber der digitalen Verwaltung von Geld, größtenteils angelegt in global diversifizierten ETFs. Diese ETFs bilden lediglich einen Index ab wie beispielsweise den DAX oder Dow Jones. Das derzeit verwaltete Vermögen in diesem Robo Advice – Vehikel liegt derzeit bei rund 400 Millionen Euro, ausschließlich für Deutschland betrachtet. Tendenz weiter stark steigend. Die größten Player sind Scalable Capital Zum Anbieter mit über 100 Millionen Euro Assets under Management und Whitebox. Hier das Whitebox Depot eröffnen!.

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Digitale Vermögensverwaltung und Robo Advisor: Was ist mit den Kosten?

Die jährlichen internen Kosten der ETFs belaufen sich in einer Spanne zwischen 0,05%-0,6%. Zusätzlich obendrauf kommen die Anbieterkosten wie in der oberen Grafik in der Rubrik (durchschnittliche Gebühr) zu sehen ist. Summa summarum kommt man auf ungefähr 1%-1,5% Kosten p.a. Dies erscheint nicht gerade günstig und im internationalen Vergleich sind wir hier in Deutschland gänzlich abgeschlagen, was die nächste Grafik zeigt. Hier liegen die durchschnittlichen Kosten der Robo Advice – Anbieter bei lediglich 0,25%. In Deutschland haben wir einen Schnitt von 0,61%, was signifikant höher ist. Um dieses Geschäftsmodell massentauglich zu machen, müssen zukünftig die Kosten gesenkt werden. Nur mal am Rande als Vergleich: die beiden größten amerikanischen Robo Advisor verwalten rund 10 Milliarden US-Dollar an Kundengelder. Die Gesamtkosten der passiv gemanagten Robo Advisor unterscheiden sich kaum von aktiv gemanagten Fonds, bei denen ein Fondsmanager die Allokation der Werte übernimmt.

Deutsche Robo Advisor teurer als ihre US-Pedants

Digitale Vermögensverwaltung und Robo Advisor: Was macht diese Firmen so attraktiv?

Einerseits die Technik der automatisierten Anlagenmechanismen, andererseits die relativ problemlose Abwicklung und hochprofessionelle Verwaltung der Gelder. Automatisiertes Rebalancing in regelmäßigen Turnus ist bei vielen Anbietern ebenso enthalten wie die kostenlose Depotführung. Die Umsetzung der einzelnen Strategien erfolgt größtenteils mit hochliquiden ETFs. Es werden mathematische Prozesse, wie der „Value at Risk“ oder der „Conditional Value at Risk“ herangezogen. Der wohl größte Unterschied ist aber die Abkehr von der Mentalität des Stockpicking und Markttimings. Die Zielgruppe der Kunden liegt zwischen 18-39 Jahre, ist im Zeitalter der digitalen Welt vernetzt und affin gegenüber Onlinelösungen.

Digitale Vermögensverwaltung – Realistische Einschätzung und Fazit der Robo Advisor


Trotzdem ist es schwer, den deutschen Anleger dahingehend zu sensibilisieren und das nötige Vertrauen zu schaffen. Es muss aufwendig überzeugt und viel Geld ins Marketing und Vertrieb gesteckt werden. Die Umsatzmarge für die Anbieter ist relativ gering, sodass es notwendig ist, mindestens mehre hundert Millionen Euro an Anlagegeldern zu haben, um überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben. Meines Erachtens werden langfristig nur wenige der Fintechs im B2C Bereich überleben. Entweder steckt ein potenter Kapitalgeber dahinter, der das schnelle Wachstum durch Seedkapital finanziert, oder ein gutes Marketingkonzept, das rasch Früchte trägt. Um etablierte Banken und unabhängige Vermögensverwaltungen den Rang abzulaufen, gehört aber wesentlich mehr dazu. Es fehlt die persönliche Komponente, die bei Geldangelegenheiten unabdingbar notwendig ist. Einem Roboter mit einer Blackbox (dem „Algorithmus“) uneingeschränkt zu vertrauen, ist meiner Meinung nach nicht möglich. Als Nischenthema und aus Diversifikationsgründen kann es attraktiv erscheinen.

Ich bleibe jedoch vorerst kritisch gegenüber Robo Advisor!

Es gibt noch fast keine Historie, wie die Performance der jeweiligen Robo Advisor in den jeweilig angebotenen Strategien war. Ich stelle mir immer die Frage, ob wir schon so weit sind, einem Roboter mehr zu vertrauen als einem Menschen, in dem Falle dem Berater. Klar ist der Roboter nicht von emotionalen Phasen betroffen, bei der viele Privatanleger falsche Entscheidungen treffen und viel Geld verlieren. Dies ist ein großer Vorteil, aber auf der anderen Seite sind für mich die Abläufe im Hintergrund schwer zu greifen, worauf mein Vertrauen beruht. Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie sich die jungen Fintechs weiterhin entwickeln, welche überleben werden, welche den Durchbruch schaffen und wie viele Jahre es benötigt, bis der erste Robo Advisor die 1 Milliarde € an Kundengelder eingesammelt hat.

Wie steht ihr zu der Thematik? Seit ihr offen für diese neue Art der Geldanlage? Würdet ihr investieren mit einem gewissen Betrag X? Freue mich über einen regen Austausch und eventuell erste Erfahrungsberichte?

PS: Meine Bücher zu den Thema findet Ihr hier auf Amazon.

Mein Vergleichsportal für Robo Advisor ist hier zu finden: www.robovergleich.de

Auf gute Investments
Euer Florian Müller

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  1. Schöne Zusammenfassung. Ich teile deine Skepsis. Allerdings sind die Robo´ s vlt. ein guter, pragmatischer Einstieg für jüngere Menschen mit angeborenem Vertrauen in digitalen Produkten. Es wird ja eine Art Professionalität vermittelt, die man – so denkt man zumindest – nicht mit einer Do it Yourself-Anlage schafft. Insofern erfüllen sie schon ihren Zweck. Lieber ein Robo, als ein Bankberater! 🙂

  2. Das ist ein gutes Argument mit dem Einstieg und dem Vertrauen in digitale Produkte. Wobei dieser auch an gewissen Mindestgrenzen der Anlagesumme gebunden ist! Wie alt bist du Sascha? Eine Umfrage, wäre glaube ich bei so einem Thema nicht schlecht.

      1. Hallo Lorenz

        Von Weglassen kann keine Rede sein – wir sind dann live gegangen. Am 14.1. sind die ersten Kunden, bzw. deren Gelder investiert worden. Wir haben schlicht die Rendite des gesamten ersten Jahres unserer Geschäftstätigkeit „reportet“. Wären wir im März live gegangen, wäre die Periode März bis März gewesen. Insofern ist die leichte Abweichung vom Kalenderjahr reiner Zufall und unserem – selbstredend nicht deshalb gewählten – Datum des Livegangs geschuldet. Man dürfte im Übrigen schon aus regulatorischen Gründen nicht künstlich „abschneiden“. Gerne stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.

  3. @Lorenz: Stimmt, habe ich mir gerade angeschaut. Der Dax ist um knapp 6% eingebrochen von Anfang Januar 2016 bis zum Reporting Zeitraum 14.1.2016.
    @Marco: wie war die Performance von 1.1.2016-31.12.2016?
    Sind die Renditen vor Kosten und Steuern?

  4. Interessant ist auch der Performance Vergleich von Marcus Jordan.
    https://www.extra-funds.de/news/etf-news/robo-advisor-performance-check/

    Ginmon konnte fast 10 % mehr Rendite als Scalable erzielen.

    Das das Risk Parity Konzept von Scalable nicht aufgeht war absehbar. Ray Dalio ist damit ebenfalls schlecht gefahren. https://www.forbes.com/forbes/welcome/?toURL=https://www.forbes.com/sites/nathanvardi/2016/01/08/hedge-fund-king-ray-dalios-all-weather-fund-down-7-in-2015/&refURL=https://www.google.de/&referrer=https://www.google.de/

  5. @Steffen, gibt’s denn bei Ginmon auch was zur unterjährigen Performance zu sehen? Leider bieten die meisten Anbieter nur Informationen zur Performance am Ende eines Zeitraums, was starke unterjährige Schwankungen schön versteckt. Welchen Effekt das haben kann, sieht man ja an der künstlich gepushten Performance von Whitebox. Interessanterweise lässt sich auf der Ginmon-Website gar nichts zum Thema erwirtschaftete Renditen finden?

    Scalable Capitals Konzept scheint übrigens mit Risk Parity wenig zu tun zu haben. Hast Du mal deren Whitepaper gelesen?

  6. Erläuterungen (Auszug) zu Whitebox-Renditen (siehe auch „Erläuterungen“ dort): „Die dargestellte Rendite berücksichtigt die Wiederanlage von Ausschüttungen sowie Whitebox-Gebühren in Höhe von 0,60% p.a., nicht jedoch Steuern und Inflation. Der Betrachtungszeitraum beginnt am 14. Januar 2016 und entspricht dem ersten Jahr seit Auflage. Die tatsächlichen Renditen der Kunden-Portfolios können von den dargestellten Renditen leicht abweichen, da jedes Kunden-Portfolio individuell verwaltet wird. „

  7. Mir war bereits klar, dass die Thematik in Bezug auf die digitale Vermögensverwaltung viele meiner Mitmenschen beschäftigt. Jetzt hat mir aber heute ein Freund empfohlen, diesen Artikel zu lesen. Im Nachhinein bin ich ihm und euch sehr dankbar.

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