Oktober 26

Hermann Kutzer N-TV Experte im Gespräch zum DAX

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Hermann Kutzer N-TV Experte im Gespräch zum DAX

Der Dax hat sie alle geschlagen, zumindest in der „Draghi-Woche“ Hermann Kutzer im Gespräch zum DAX. 7 Prozent Anstieg in ein paar Tagen hatten wir schon lange nicht mehr. Das bedeutet zugleich, mal ganz rund gerechnet, 10 Prozent über Vorjahresschluss (10.800 vs. 9.800 Punkte). Hey, wenn jetzt 2015 zu Ende wäre, dürften wir uns nicht beschweren – wo sonst gibt’s solche Performance?! Außerdem war vielen „Experten“ der Glaube an eine Fortsetzung bzw. Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends nach dem vorangegangenen Beinahe-Crash verloren gegangen. Merke: Nach dem Crash ist vor der Hausse! Ein Sprichwort.

Hermann Kutzer im Gespräch zum DAX

Sorry, Ihr Journalisten und Analysten, die Ihr immer noch so tut, als wäre die Börse wie im analogen Zeitalter – manchmal wirkt es einfach lächerlich, wie die Tagestendenzen begründet werden (wobei ich zwischen Anlass und Grund unterscheide). Mal infizieren die wenigen internationalen Agenturen die ganz Welt mit dem Thema Berichtssaison, tags darauf ist es China (immer gut für Tendenzbegründungen, auch bei den Rohstoffen), dann natürlich die Geldpolitik oder der Euro/Dollar-Wechselkurs und konjunkturelle Frühindikatoren. Ohne das an dieser Stelle zu vertiefen – in der digitalen Welt mit großenteils softwarebasiertem Handel (Algo-Trading) lassen sich Marktbewegungen nicht wie vor drei, vier Jahrzehnten erklären. Aha, so ist das.

Sondern?

Die ausgeprägte Kurzfristigkeit, die längst auch von den großen Banken und Asset Managern – also von den marktbestimmenden Kräften – praktiziert wird, fördert den Herdentrieb, was Kursbewegungen fast automatisch verstärkt. Im aktuellen Fall hatte sich Hoffnung aufgebaut, nach der Yellen-Enttäuschung könnte Mario Draghi in Fortsetzung seiner bisherigen Guidance (wenn man das so nennen will) etwas Positives durchblicken lassen. Genau das hat er getan. Für mich war es alles andere als spektakulär neu oder gar überraschend, war die Reaktion euphorisch übertrieben. Aber einmal mehr der Beweis, dass die Geldpolitik als Hauptantriebskraft der Börse in Takt bleibt. Die realwirtschaftlichen Gründe und Folgen  der umstrittenen Finanzrepression treten dann erst einmal in den Hintergrund. Spannende Frage: Wie lange gilt dies eigentlich noch? Haha.

Für die Anleger wichtiger: Kommt nach dem miesen dritten Quartal jetzt eine Jahresendrally, beginnend mit einem goldenen Oktober? Viele Akteure hatten das schon Tage vor dem Draghi-Kick im Kopf. Die Charts wecken ebenfalls Hoffnung, rückt doch das Erreichen bzw. Durchkreuzen der 200-Tage-Linie wieder ganz nahe. Die Herde beginnt unruhig zu werden, weil niemand unter den Mega-Geldverwaltern den Trend verpassen will. Das ist der Punkt! Wenn’s los geht, sind alle ganz schnell alle dabei.

Hermann Kutzer im Gespräch zum DAX – Wer treibt an?

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Es sind ausländische Investoren, meist aus dem angelsächsisches Sprachraum. Die hatten sich wochenlang spürbar zurückgezogen. Man möge nie vergessen, dass gerade Dax & Co. ganz stark von den internationalen Kapitalströmen bewegt werden. Nicht von ungefähr schätzen die Ausländer deutsche Aktiengesellschaften (einschließlich des Mittelstands) mehr als die Bundesbürger selbst, sind die Dax-Gesellschaften mehrheitlich in internationalem Besitz. In den vergangenen Tagen ist nach meinen Informationen besonders viel Geld aus Asien auf unserem Aktienmarkt investiert worden. Und ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass sich die Herde in absehbarer Zeit in die andere Richtung dreht – vorausgesetzt, dass dramatische Negativentwicklungen ausbleiben. Die nächste große Zahl 11.000 ist jetzt keine hohe Hürde mehr. Und neue historische Höchststände sollten wir dann 2016 erklimmen. Und 2017 weiter steigen.

Hermann Kutzer im Gespräch zum DAX: Zur Person

Hermann Kutzer ist der dienstälteste journalistische Finanzmarktbeobachte in Deutschland: Seit mittlerweile 46 Jahren beobachtet er die nationalen Börsen und internationalen Wertpapier- und Rohstoffmärkte. Davon war er gut drei Jahrzehnte lang für die Verlagsgruppe Handelsblatt tätig, u.a. als Leiter der „Finanzzeitung“ im Handelsblatt und zuletzt als Chefredakteur des Monatsmagazins „DMEuro“.

Ahso! Oder wie!

Seit 2007 bietet der Routinier seine Erfahrung freiberuflich an: Analysen und Kolumnen (z .B .den kostenlosen Newsletter „Kutzers Bauchgefühl“, www.boerse.de, TM-Börsenverlag, Videokommentar „Kutzers Corner“ auf OnVista), TV-Kommentare, Vorträge, Moderationen und Kommunikationsberatung. Zudem ist er häufiger Gastkommentator in diversen Fernsehsendungen. Nach seinem Hörbuch „Verstehen Sie Börse!“ (Finanzbuch Verlag, 2008) erschien im Frühjahr 2012 als Kutzers Manifest im Börsenbuchverlag  „Vom Raubtierkapitalismus zur Planwirtschaft?“ Zur Anlegermesse Invest 2013 wurde das Buch „Rettet die Aktie“ der deutschen „Börsendinos“ vorgestellt. Zu seinem umfangreichen Web-Auftritt gehört seit einiger Zeit „Kutzers Marktplatz“ mit Beiträgen über die unterschiedlichsten Anlagemöglichkeiten. Der Journalist und Publizist engagiert sich seit Jahrzehnten für die privaten Anleger und in diesem Zusammenhang für die Weiterentwicklung der Aktienkultur.

Vielen Dank für das Interview Herr Kutzer. Weiterhin viel Erfolg und danke.

Auf gute Investments.

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Beste Grüße

Florian

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